Liebe Henndorferinnen und Henndorfer,
liebe Eltern und Erziehungsberechtigte!

Am 18. Mai geht der Unterricht in der MMS Henndorf mit einem Schichtbetrieb wieder los. Bald werden wir in in diesem neuen Schulalltag mittendrin sein. Wie wird sich das Distanzhalten und das Tragen des Mund-Nasen-Schutz auf die Atmosphäre im Schulleben auswirken? Wie kommen die Kinder aus dem Home-Schooling zurück? Welche sozialen und psychologischen Effekte oder Phänomene wird diese Coronazeit im Schulalltag mit sich bringen? Was werden wir alle gemeinsam langfristig aus dieser Erfahrung lernen? Was gilt es mit den Kindern aufzuarbeiten? Solche und weitere Fragen stelle ich mir kurz vor der Schulöffnung als Schulleiterin.
Während der Coronazeit hat sich für mich als Schulleiterin Erstaunliches gezeigt. Bei uns an der Musikmittelschule Henndorf werden nicht nur Wissen vermittelt und Grundfähigkeiten erworben, sondern es steht auch ein harmonisches Zusammenleben in der Klasse und ein „Miteinander leben“ in der Schule im Fokus. Dieses besondere gemeinschaftliche Klima an unserer Schule ist gerade in den zurückliegenden „Corona-Wochen“ vielen Kindern spürbar abgegangen, das hat eine Umfrage an der Schule gezeigt.

Kinder und Jugendliche sind in der Lage, unsere Lebenskultur aktiv mitzugestalten und übernehmen soziale Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit, sie können angemessen kommunizieren, können Beziehungen knüpfen, aufrecht halten und vieles mehr. All diese Fähigkeiten machen Kinder lebenskompetent. Durch die Planung und Durchführung viele Projekte an unserer Schule lernen Schüler_innen wesentliche Kulturtechniken, in denen es um wertegeleitetes Handeln geht, um ein gemeinsames Hinarbeiten auf ein Ziel. Egal ob es um die gemeinsame Gestaltung des Faschingsdienstags geht oder um die Aufführung eines Theaterstücks oder eines Musicals, in unserem Konzept an der MMS Henndorf geben wir Kindern und Jugendlichen den Spielraum, diese „wert“vollen Erfahrungen zu sammeln. Wie sich in dieser Umfrage gezeigt hat, bringen diese wichtigen Erfahrungen zudem noch erstaunliche Transfereffekte mit sich: Die Kinder und Jugendlichen fühlen sich besonders intensiv an die Schule gebunden. Diese Bindung an die Schule ist für mich als Pädagogin grundsätzlich nichts Neues, aber ich war doch überrascht, wie sich das gerade in einer Zeit auf Distanz gezeigt hat. Offensichtlich gibt es in einer kreativen Schule, die laufend Projekte durchführt, eine besondere Bindungskraft an die Schule und an ihre Lehrkräfte.
Natürlich spielen auch die Eltern dabei eine große Rolle. Eine positive Haltung der Eltern der Schule und ihren Lehrpersonen gegenüber überträgt sich auf die positive Haltung der Kinder. Diese Vorbildfunktion der Eltern ist für uns als Schule spürbar und für eine gute Kooperationsbasis äußerst wichtig. Danke liebe Eltern für Ihr Mitwirken in dieser Form, damit Schule bei uns so wunderbar funktioniert, aber auch für Ihre Zusammenarbeit in dieser außergewöhnlichen Zeit!

MMS Schulleiterin
Claudia Wintersteller

Diese Bilder wurden uns von Kindern während der Coronazeit geschickt und zeigen sie beim Lernen im Home-Schooling: